Aufgrund der Corona-Krise leisteten die Temporärarbeitenden gemäss Swiss Staffingindex im März 12 Prozent weniger Einsatzstunden als im Vorjahresmonat – ohne Berücksichtigung von Kurzarbeitsstunden. Eine Umfrage des gfs-zürich zeigt: Durchschnittlich war knapp jeder zweite Temporärarbeitende nach dem Lockdown in Kurzarbeit, wenn ein Temporärunternehmen diese beantragt hat. Bei 60 Prozent der Personaldienstleister war das der Fall. Aufgrund geringerer Rückgänge im Januar und Februar fällt der Geschäftsrückgang mit 6 Prozent im ersten Quartal 2020 moderater aus. Da die Wirtschaft im März erst zur Hälfte vom Lockdown betroffen war, dürfte die Geschäftsentwicklung im April noch tiefer abstürzen.
Unia spielt mit dem Feuer
„Betriebsschliessungen fordern und Entlassungen beklagen ist scheinheilig.“ beurteilt Myra Fischer-Rosinger, Direktorin von swissstaffing, die Unia-Politik. „Die soziale Verantwortung der grössten Gewerkschaft des Landes wäre es, mit den Arbeitgebern Lösungen zur Umsetzung der Distanz- und Hygienemassnahmen zu suchen. Jede Lockdown-Woche richtet grösseren Schaden an und vernichtet Temporär- und Feststellen.“ Der traditionelle Frühjahrsaufschwung in der Temporärbranche wurde abrupt gestoppt. Keine Neueinstellungen und auslaufende Kurzeinsätze tragen mehr zum Minus bei als Entlassungen. Kündigungen sind dennoch unvermeidlich. Geht das Geschäft absehbar für lange Zeit zurück, ist Kurzarbeit weder für Festangestellte noch für Temporärarbeitende gesetzlich erlaubt und damit eine Änderung der Notverordnung andernfalls notwendig.
Erfolgsgeschichten und unternehmerische Verantwortung in der Krise
Die Temporärunternehmen übernehmen in der Krise unternehmerische Verantwortung. Mit digitalen Weiterbildungen oder Bewerbungstipps in sozialen Netzwerken machen sie Stellensuchende fit für den Arbeitsmarkt. Ihr Kontaktnetz nutzen sie, um Mitarbeitende ausserhalb ihres klassischen Berufs, zum Beispiel in der Logistik, zu beschäftigen und versorgen sie bei Bedarf mit Handschuhen, Desinfektionsmittel und Schutzmasken. Für Unternehmenskunden übernehmen sie kostenlos die Anmeldung für Kurzarbeit oder unterstützen bei der Neurekrutierung nach dem Lockdown. Bei Entlassung unterstützen sie die gekündigten Mitarbeitenden bei der Anmeldung auf dem RAV. Die Krise ist auch Weg aus der Schwarzarbeit. Zahlreiche Arbeitnehmende werden über die Temporärarbeit in die Legalität geholt. Grund sind die eingeschränkten Grenzübertritte ohne Arbeitsbewilligung. Die Geschichten lesen Sie im Blog von swissstaffing. http://blog.swissstaffing.ch
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